Vorindustrielle Zeit:
grundbesitzender Adel – Industriezeitalter: städtisches Bürgertum übernimmt die Führungsposition. Basis ist der "vierte" Stand: Arbeiter. Die Lage der Arbeiter wird zum gesellschaftlichen Problem des 19, Jahrhundert: die soziale Frage.

Bürger:

Begriff um 1820: alle Freien, die weder Adel noch Bauernstand
Geistlichkeit und Unterschichten (Dienstboten, Taglöhner) nicht Bürgertum, Arbeiter kommen dazu (Bürgertum (Bourgeoisie) grenzte scharf ab)
Bürgertum unterschied sich untereinander:

Besitzbürger:

Fabrikanten, Bankiers, Großhändler, Kapitalbesitzer

Bildungsbürger:

Vertreter der freien Berufe (Ärzte, Rechtsanwälte), Ingenieure, Lehrer, Beamte

Kleinbürger:

kleine Selbständige in Handel und Handwerk und Dienstleistungen, kleine Beamte
Trotz unterschied, weisen sie gemeinsame Charakterzüge auf, sie haben die gemeinsamen Interessen der Kultur und Politik

Bourgeoisie – neue Führungsschicht
Leistung in den Vordergrund: Leistungsprinzip, regelmäßige Arbeit als positiven Grundwert, materielle Besserstellung , soziales Ansehen, politische Mitbestimmung. Bildung und Genuss der Kultur, wirtschaftlicher Freiheit, Freiheit von Kunst und Wissenschaft, sowie Ruf nach Rechts – und Verfassungsstaat.

Gründung von Vereinen und Berufsverbänden (Kammern: Ärztekammer etc.) Vor der industriellen Revolution Adel durch Grundbesitz wirtschaftliche Vorrangstellung, nun Kapitalbesitz in den Händen des Bürgertums (Fabriken, Banken, Eisenbahnen…) Für Feudaladel waren diese Geschäfte nicht standesgemäß.

Erfolgreiche Aufsteiger etwa 2%, ahmten den Hochadel nach – Neureiche. Kleine Handwerker mussten nach wie vor um das Überleben kämpfen. Aufhebung der Zünfte und die freie Berufswahl hatte den Konkurrenzkampf entfesselt. Nach dem Durchbruch des Hochkapitalismus kapselt sich die Bourgeoisie deutlich nach unten ab. Ausbildung der Kinder in Gymnasien oder Privatschulen und wurde an Universitäten fortgesetzt. Auch für Mädchen wurde der Besuch einer höheren Schule eingerichtet.

Wandel der Familie:

Ende der Hausgemeinschaft:
Konnten auch aus mehreren Generationen bestehen, incl. Knechte und Mägde (römische Familia)

Vorindustrielle Familie:

  • irtschaftsgemeinschaft (Wohn- und Arbeitsstätte = eine Einheit)
  • Hausvater leitet und organisiert, alleinige politische Rechte
  • Verwandte Familienangehörige arbeiteten ohne Lohn gegen Kost und Loggie.
  • Kinder als Arbeitskräfte und Altersversorgung, keine Kindheit
  • Gefühlsmäßige Beziehungen unterlagen wirtschaftlichen und rechtlichen Zwängen: Erbrecht, Heiratsrecht, Zunftvorschriften

Im bäuerliche Leben setzt eine Änderung erst mit der Landflucht ein. Seit damals ändert sich die Hausgemeinschaft zur bekannten Form der Bauernfamilie

Bürgerliche Kleinfamilie:

Es entsteht die Kernfamilie (Ehepaar und Kinder)
  • Trennung von Arbeitsplatz und Wohnbereich (Privatisierung des Lebens)
  • Einkommen über Existenzminimum, Frau blieb zu HauseT
  • rennung des Hauses in Repräsentationsräume, Wohn- und Schlafräume sowie Dienstpersonal
  • vernünftige Liebesbeziehung
  • elterliche Verantwortung in der Kindererziehung, Kindheit bewusst eigener Lebensabschnitt

Viele Attribute ohnehin nur Großfamilie. Trotz Entdeckung der Gefühlswelt strenge Sitten, Verhaltens- und Konversationsregeln bis Kleidung, soll auch zum Kleinbürger den Unterschied darstellen.

Frau war Hüterin des Herdes und dem Manne untergeordnet. Mitgift und standesgemäßes Auftreten war notwendig. Einige Frauen brachen aus dieser Welt schon aus, waren aber daher nicht für eine "vernunftmäßige" Liebesbeziehung geeignet.

Kinder wurden mittels der schwarzen Pädagogik erzogen, d.h. Prügelstrafe in der Elementarschule waren üblich

Industriearbeiterschaft:

Wachstum der Städte – bedingt durch bessere Nahrungsmittelversorgung, Hygiene, Bauernbefreiung, Landflucht, Auswanderung (USA)

Industrielle Reservearmee:
Nach Auffassung der Nationalökonomen galt Arbeitskraft als Ware, deren Preis von Angebot und Nachfrage abhing. Überangebot an Arbeitern = Lohnsenkung . Die Wäre müsse billig sein, der rasche technische Fortschritt verlange kapitalintensive Investitionen. Keine Kranken und Sozialversicherung: Folge: viele verarmte Arbeiter. Durchschnittsalter der Arbeiter bei 18 Jahren, max. Arbeitsdauer: 15 Jahre. Strengste Arbeitsdisziplin, Strafe bei Nichtbefolgung. Staat griff nicht ein. Militär und Polizei nur bei Aufstände der Arbeiter aktiv.

Arbeitszeit:
18 Stunden, keine Sonntagsruhe, keine Sicherheitsvorkehrungen. Die Arbeiter gaben oft der modernen technischen Entwicklung diesbezüglich die Schuld: Aufstände (Weber)
Frauen ebenso in Fabrik, da Männer zu wenig verdienten, oder wenn kleine Kinder: Heimarbeit

Ausbeutung der Kinder:
vor allem im Bergbau, aber auch bei Heimarbeit ausgebeutet. Kinderarbeitsverbot wurde schlecht kontrolliert. 1833 Gesetz zur Kinderarbeit in England: ab 9 Jahren erlaubt in Textilfabriken max. 12 Stunde am Tag für jugendliche unter 18 Jahren, später folgten auch Deutschland und Österreich

Die Wohnsituation der Arbeiter war katastrophal: mangelnde Hygiene, Hungernöte, da kein Geld, Barackensiedlungen. Keine Wasserleitungen und Abwasserkanäle, hohe Mieten, Klosett am Gang (Bassena-Wohnungen), feuchte Räume, ¾ des Lohnes Mietzins.

Bettegeher:
mieten nur ein Bett

Soziale Frage:

Lösung zu den Problemen im Zusammenleben in der Gesellschaft wird gesucht.
19. Jahrhundert entwickelt sich eine längere Lebensdauer der Bevölkerung durch Medizin und Hygiene = Arbeitsplätze, Ernährung
  • Arbeitslosigkeit
  • Zukunftszwang wurde abgeschafft (Zusammenlegen einer Handwerksspate=
  • proletarisiert

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