Entscheidend für die Entwicklung in der Jungsteinzeit war das Ende der Eiszeit.
Vor ca. 10.000 Jahren setzte allmählich eine deutliche Erwärmung um ca. 15°C ein. Eis gab es – wie heute im Sommer – nur noch auf den höchsten Bergen.
Wälder bedeckten Täler und Berghänge. Dadurch änderten sich die Lebensbedingungen für Tier, Mensch und Pflanze. Rentiere zogen in den hohen Norden. Das Mammut und das Wollhaarnashorn starben allmählich aus. Die Menschen verloren ihre Lebensgrundlage und mussten neue Möglichkeiten suchen, um sich Nahrung zu beschaffen.
Im Vorderen Orient entstehen die ersten Siedlungen
Irgendwann müssen die Menschen gelernt haben, die Samen bestimmter Gräser zu ernten und zu verarbeiten. Die nächsten Schritte waren das bewusste Ansäen von Samen und das Ernten von Feldfrüchten. Getreidebrei und Brot waren nun die Hauptnahrung.
Ähnlich war es mit der Viehzucht. Vielleicht begann alles mit einem zugelaufenen Jungtier. Im Laufe von mehreren tausend Jahren gingen Menschen dazu über, Tiere zu zähmen und als lebenden Fleischvorrat zu halten. Die ersten Nutztiere waren Rentiere, Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine.
Ackerbau und Viehzucht veränderten die Lebensbedingungen der Menschen grundlegend. Feldarbeit (Säen,Bearbeiten,Ernten…) und die Sorge um ihre Tiere ließ sie länger an einem Ort verweilen. Sie wurden sesshaft und begannen, Häuser zu errichten.
Arbeitsteilung und Spezialisten
In der Dorfgemeinschaft wurden die verschiedenen Aufgaben auf die Bewohner aufgeteilt Arbeitsteilung auf Fachleute .
Technischer Fortschritt in der Jungsteinzeit
Damals gelang es den Menschen, Geräte zu entwickeln, die ihnen den Alltag erleichterten.
Der Mensch und seine Abhängigkeit
von Natur und Göttern
Damals wussten die Menschen nichts von Physik – sie sahen in Naturerscheinungen (Donner, Blitze, …) übernatürliche Kräfte, die von Göttern ausgingen. Von ihnen erflehten sie Schutz, Wohlergehen, und eine gute Ernte.
Gräber und Grabbeigaben
Vermutlich setzten die Menschen Saat, Wachstum und Ernte bei einer Pflanze mit Geburt, Lebenslauf und Tod gleich. Die ältesten gefundenen Gräber sind über 100.000 Jahre alt. Sie beweisen Schutz und Fürsorge der Hinterbliebenen für den Leichnam. Bei vielen Toten fand man Grabbeigaben. Diese deuten darauf hin, dass die Menschen an ein Weiterleben nach dem Tod glaubten.
Die Errichtung der Sonnenheiligtümer
Im dritten Jahrtausend vor Christus begannen die Menschen in Südwestengland gewaltige Bauwerke zu Kultzwecken zu errichten. Das größte und berühmteste Heiligtum ist „Stonehenge“ (um 2.000 vor Christus errichtet). Es besteht aus riesigen Steinen, „Megalithen“ genannt.
Was wäre, wenn du als Kind in der Jungsteinzeit leben würdest ?
Es kostet dich viel Kraft, mit dem flachen Stein die Getreidekörner zu Mehl zu reiben. Du gönnst dir eine kleine Pause und betrachtest deinen kleinen Bruder, der in der Hütte am Boden schläft. Sein Atem geht ruhig, er hat keine Schmerzen mehr. Viele Tage lang hast du dich um ihn gekümmert, für ihn Tee aus heilenden Rinden und Wurzeln gekocht. Bald wird er wieder gesund sein und ihr könnt wieder gemeinsam eure Mutter bei all ihren Arbeiten begleiten – egal, ob bei der Hausarbeit oder bei der Feldarbeit. Solange er aber noch krank ist, wirst du bei ihm in der Hütte bleiben. Auch hier gibt es genug für dich zu tun :
Aus dem fertigen Mehl mit Wasser einen Teig kneten ist eine schweißtreibende Aufgabe. Soeben kommt deine Mutter zurück. Einen Tag lang ist sie mit anderen Frauen aus dem Dorf unterwegs gewesen, um schwere Klumpen aus feiner Tonerde hierher zu schleppen. Daraus wird sie schöne, bauchige Gefäße anfertigen. Du freust dich jetzt schon darauf, ihr bei der Arbeit helfen zu dürfen.
Auch dein Vater ist unterwegs gewesen, um neues Material für Steinbeile zu holen. Er weiß die besten Plätze dafür. Ein Blick reicht ihm, um zu erkennen, ob der Stein für die Beilherstellung taugt oder nicht. Nun kauert er vor der Hütte und stellt ein weiteres Beil her. Unter seinen geschickten Schlägen entsteht eine scharfe Schneide. Aber – du lebst nicht in der Jungsteinzeit, du lebst jetzt. Du überlegst, welchen Beruf du damals ausgeübt hättest. Aber noch viel mehr interessiert dich, welchen Beruf du wirklich ergreifen wirst, welche Talente und Fähigkeiten du dafür brauchen wirst.