Revolutionen stürzen den russischen Zaren – Die bolschewistische Sowjetunion:
1905 – die "Generalprobe" misslingt:
Ein verlorener Krieg gegen Japan (1905) führte im Zarenreich zu einer ersten Revolution, die von allen Ständen getragen wurde. Die erste Volksvertretung hatte jedoch nur kurzen Bestand. Da ihre Mehrheit (bestehend aus Sozialrevolutionären, Sozialisten und den linksliberalen "Kadetten") in Opposition zur Regierung stand, löste sie der Zar auf.

1917 – die Februarrevolution:
Im 1. Weltkrieg schlitterte das schlecht ausgebildete russische Bauernheer in die Niederlage. Der Nachschub war vor dem Zusammenbruch, es mangelte an Kriegsmaterial und Lebens- mitteln. Die Bevölkerung in den Städten hungerte. Seit 1916 brachen immer häufiger Streiks in den Betrieben aus. Wie schon 1905 sollten die Truppen auch am 25. Februar 1917 auf wehrlose Demonstranten schießen. Doch nun verweigerte ein Regiment nach dem anderen den Befehl und schloss sich dem Volk an. Zwei Tage später übernahm eine aus liberalen Adeligen und Großbürgern bebildete "Provisorische Regierung" die Staatsgeschäfte. Zar Nikolaus II. musste wenige Tage später abdanken.

Oktoberrevolution – der Staatsstreich der Bolschewiki (= Mehrheitler):
Am 25. Oktober 1917 (nach greg. Kalender), als ein gesamtrussischer Sowjetkongress in Petersburg eröffnet wurde, schlugen die Bolschewiki zu und übernahmen die Regierung unter Vorsitz von Lenin.

Der Weg zur Alleinherrschaft:
Parlament erkennt die uneingeschränkte Macht der Sowjets nicht an – Lenin löst Versammlung auf – Terror durch Sicherheitspolizei – auch Todesurteile und Zwangsarbeitslager – Verkleinerung des jungen Sowjetstaates;

Bürgerkrieg und Kriegskommunismus:
Zaristische Offiziere, Großgrundbesitzer und Bürgerliche versuchten eine Gegenrevolution (1918) – Unterstützung von USA, GB, F und Japan – Rote Armee unter Trotzki auf allen Linien siegreich (1918 – 1920), Arbeiter und Bauern lehnen die Politik der "Weißen" ab (Bodenaufteilung – Terror als Machtmittel) – Wirtschaft völlig zusammengebrochen – Millionen Menschen verhungern;

Lenins neue "Ökonomische Politik":
kurbelte landw. Produktion an – Standort für ausländische große Firmen – Gründung der UdSSR 1922 – Abschluss von Handelsverträgern (Außenpolitik);

Die Partei – ein einheitlicher Block:
X. Parteikongress – jede von der Parteispitze abweichende Meinung wurde mit Parteiausschluss bedroht – Generallinie der Partei durch Zentralkomitee – kommunistischer Machtapparat: Zentralkomitee, Politbüro, Organisationsbüro, Generalsekretariat; (Erst nach der Übernahme des Generalsekretariats durch Gorbatschow im Jahr 1985 begann dieser Block wieder abzubröckeln!)

Europa nach dem Krieg – Der Völkerbund
Deutsch – sowjetische Annäherung – Freundschaftsvertrag 1926;

Völkerbund:
Erste internationale Staatengemeinschaft – Gründung am 29. April 1919 durch Beschluss der Pariser Friedenskonferenz – Grundsatz der kollektiven Sicherheit, d.h. Schutz vor Krieg durch ständige internationale Zusammenarbeit und friedliche Lösung von Konflikten – Friedensvertrag von Versailles, Satzungen der Organisationen wie "Nationale Abrüstung …, gegenseitige Anerkennung der territorialen Integrität und der politischen Unabhängigkeit …, … Schiedsgericht …, … Anerkennung der Entscheidungen …, ein Mitglied, das den Krieg beginnt, befindet sich in Krieg mit allen Mitgliedern des Völkerbundes …., usw.;
Sitz in Genf (Schweiz ist neutral) – zentrale Organe sind Bundesversammlung, der Völkerbundsrat und das ständige Sekretariat, das die Beschlüsse ausführte

Völkerbundsrat:
GB, F, I, Japan, Deutschland (1926 – 1933) und die Sowjetunion (1934 – 1940) – Völkerbundsrat entschied über intern. Sicherheitsfragen – Vorrechte der Großmächte aufgrund Mandatsgebiete (Kolonien) – der Nahe Osten, Mandatsgebiet des Völkerbundes;

Nebenorgane des Völkerbundes:
Flüchtlingshilfe, Ausländerhilfe, intern. Arbeitsamt, intern. Gerichtshof, Gesundheitswesen, Bekämpfung der Sklaverei und des Drogenhandels;

Die USA, die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkungen:

Tiefgreifende Veränderungen im Laufe des 19. Jh.s – Farmer werden marktorientierte Produzenten – ab 1840 Industrialisierung – Ende des Jh.s ist USA wirtschaftliche Weltmacht – Kapitalkonzentration – neue Wirtschaftsimperien – Eintritt in 1. Weltkrieg trug ganz wesentlich zu Gunsten der Entente (F, R, GB) bei – Präsident Wilson trat bei Pariser Friedenskonferenz als Vermittler zwischen den europäischen Konfliktsparteien auf – USA traten der Pariser Friedensordnung nicht bei und schlossen mit den Verliererstaaten später eigene Verträge – 1920 neuer Präsident Republikaner Warren Harding – befürwortete Politik des Isolationismus – nationales Interesse steht im Mittelpunkt – im 1. Weltkrieg Kredite an europ. Staaten – daher "Gläubiger Europas" – in Mittel- und Südamerika wuchs amerikanischer Einfluss ebenfalls an – Wirtschaftsleben immer mehr vom US-Kapital durchdrungen – Masse der Bevölkerung lebte trotzdem am Existenzminimum – Umstellung der Produktion nach Kriegsende brachte vor allem für die Landwirtschaft mit sich – Verarmung und Bankrotts – aufgrund liberaler Wirtschaftsauffassung hielt sich die Regierung aus der Wirtschaft weitgehendst heraus – Automobilproduktion (Ford) am Fließband (führender Industriezweig) – in den 20iger Jahren sank die Arbeitszeit, die Einkommen vieler Arbeitnehmer stiegen – Beschäftigungszuwachs – Aktienkauf – 1928/29 Höhepunkt dieser Entwicklung – dann bereits erste Anzeichen eines Einbruchs der Konjunktur – Überproduktion – Aktienverkauf unter Wert – Sturzflug der Kurse – Börsenkrach – in fast allen Industriezweigen kam es zu Massenentlassungen – keine Arbeitslosenversicherung –
Die Regierung greift durch Präsident Roosevelt (1932) in die Wirtschaft ein – "New Deal" – Prämien zur Verringerung der Anbaufläche heben die Agrarpreise – Kontrolle bei Banken und Börsen – öffentliche Aufträge – Stärkung der Gewerkschaften – Ansätze einer Arbeitslosen- und Altersversicherung – 1933 wurden Arbeitslosenzahlen von 12 Mio. auf 6 Mio. gesenkt;

Auswirkungen:
Die weltweit engen wirtschaftlichen und finanziellen Verflechtungen führten dazu, dass sich die Krise von 1929 in den USA rasch ausbreitete. In Großbritannien stieg die Arbeitslosigkeit sprunghaft an – Rückgang im internationalen Handel. In Frankreich setzte die Krise etwas später ein – begleitet von politischen Spannungen – viele Regierungswechsel – 1934/35 am Rande eines Bürgerkrieges – die außereuropäischen Länder hatten während des Weltkrieges als Rohstoffproduzenten ihre Position in der Weltwirtschaft verbessern können – dies ging jetzt wieder verloren – der intern. Handel verfiel – Importe aus anderen Ländern wurden blockiert (Handelsschranken), um den eigenen Wirtschaftsraum zu schützen.

Deutschlands Wirtschaft hatte nach dem Krieg erst allmählich wieder den Vorkriegszustand erreicht. Die frühen Zwanzigerjahre waren durch eine enorme Inflation gekennzeichnet – danach kurzzeitiger Aufschwung ("Goldenen Zwanzigerjahre) – 1929 klang diese Entwicklung wieder ab – Zurückgang der Investitionen – Anstieg der Arbeitslosen: 1928 über 6 %, 1932 rund 30 % = etwa 5,5 Mio. Arbeitslos, zusammen mit den Angehörigen lebten im Herbst 1932 über 23 Mio. Deutsche von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe, die vielfach jedoch nicht das Existenzminimum deckten.
Zur Wirtschaftskrise trat in Deutschland eine schwere politische Krise: Sie war im Wesentlichen gekennzeichnet durch 4 Faktoren: Abbau des Sozialstaates, Zurückdrängung des Parlaments und Zunahme autoritärer Regierungsgewalt, rigorose Sparpolitik und Erstarken der nationalsozialistischen Bewegung – 1933 wird Hitler Reichskanzler.

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