Ignaz Seipel wurde am 19.7.1876 in Wien als Sohn eines Fiakers geboren und war Theologe, Priester und Politiker. 1899 erhielt er seine Priesterweihe und von 1909 war er 18 Jahre lang Professor für Moraltheologie in Salzburg, danach in Wien. 1919-20 war er ein Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung und anschließend 12 Jahre lang Abgeordneter zum Nationalrat und zwei Jahre Obmann der Christlichsozialen Partei. Insgesamt war er fünf Jahre lang Bundeskanzler und 1930 sogar Außenminister. Ignaz Seipel erreichte als bedeutendster Staatsmann der 1. Republik 1922 in Genf die Völkerbundanleihe und beendete durch die Sanierung des Schilling die Nachkriegsinflation.
Im Bürgerblock schloss er Christlichsoziale, Landbund und Großdeutsche zu einer antimarxistischen Einheitsfront zusammen, bekämpfte die Sozialdemokraten und förderte nach 1927 die Bewegung der Heimwehr. Anfangs großösterreichisch eingestellt, bekannte sich Ignaz Seipel 1918 zur Republik und trat zuletzt für die berufsständische Ordnung ein. Er starb am 2.8. 1932 in Niederösterreich.
Fakten:
- 1899: Priesterweihe
- 1909 – 1917: Universitätsprofessor für Moraltheologie in Salzburg
- 1919 – 1920: Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung
- 1922: Völkerbundanleihe
- 1920 – 1932: Abgeordneter zum Nationalrat
- 1921 – 1929: Obmann der Christlichsozialen Partei
- 1922 – 1924: Bundeskanzler
- 1926 – 1929: Bundeskanzler
- 1930: Außenminister