Martin Luther King wurde am 15. Januar 1929 in Atlanta, Georgia, als Sohn der Lehrerin Alberta Christine Willams King und des 2. Baptistenpredigers in der Ebenezer-Gemeinde, Martin Luther King Senior, geboren. Sein Vater war Pfarrer, Mechaniker und Feuerwehrmann bei einer Eisenbahngesellschaft. Außerdem war er schon vor der Geburt seines Sohnes Vorsitzender der Bürgerrechtsorganisation ’National Association for the Advancedment of Colored People’ (NAACP) in Atlanta. Am 18. Juni 1953 heiratete der Junior Coretta Scott Williams in Alabama. Sie haben zusammen vier Kinder. Von 1944 bis ’48 besuchte er die einzige Hochschule für Farbige im Süden der U.S.A. Schon auf der Hochschule gewann er nahezu alle Studentenwettbewerbe für politische Reden. 1955 boykottierten alle Farbigen die Busse der Stadt Montgomery. Der Boykott zog sich über ein Jahr hin, bis endlich der oberste Gerichtshof jegliche Art von Rassentrennung in den Bussen von Montgomery verbot. Dies war der erste Erfolg für King, der zu diesem Zeitpunkt noch weitgehend unbekannt war und deshalb noch keine Feinde hatte. Ein Jahr nach diesem Urteil wurde King zum Präsidenten der Southern Christian Leadership Conference (SCLC) gewählt. Allein in diesem Jahr hielt King 208 Reden, reiste tausende Meilen durch den Süden der U.S.A. und warb dafür, den gewaltlosen und unnachgiebigen Kampf gegen die Rassentrennung aufzunehmen und sich dafür einzusetzen. 1960 wurde er zu sechs Monaten Zwangsarbeit verurteilt, weil er es versäumt hatte, seinen Führerschein umzumelden. John F. Kennedy, zu diesem Zeitpunkt noch demokratischer Präsidentschaftskandidat, setzte sich für ihn ein und erreichte, dass King auf Kaution freigelassen wurde. Nur wenige Tage danach wurde Kennedy Präsident. Aber King erlebte auch Niederlagen: 1961 flog er nach Albany.
Dort demonstrierte er am Tag danach mit ca 600 Anhängern. Sie wurden jedoch umstellt und friedlich festgenommen. Darüber hinaus gab es in Albany bis ’62 immer wieder Unruhen, die jedoch keine Erfolge vorweisen konnten. Deshalb wird Albany als Niederlage für King gewertet. Nun braucht King neue ’Ziele’ und er entschied sich für Birmingham, die Metropole der Rassentrennung (Zitat Kings). Um hier seine Ziele besser voranbringen zu können, fusioniert er die Alabama Christian Movement for Human Rights mit der Organisation um King. Er wollte zunächst die Lunch Counters, kleine Imbissbuden nur für Weiße, durch Sitzblockaden blockieren. Zudem wollte er zusammen mit seinen Anhängern die von weißen Geschäftsleuten geführten Kaufhäuser boykottieren. 1963 begannen 30 Farbige mit den Sitzblockaden. Abends trafen sie sich in den Kirchen mit King um sich von ihm und seinen Reden motivieren zu lassen. Bald darauf wurde King inhaftiert. Zudem erhielt er ein Kontaktverbot zur Außenwelt, doch dieser Beschluss wurde durch Präsident Kennedy wieder aufgehoben.
Nach acht Tagen wurde er entlassen, zusammen mit einer entscheidenen Idee: Er wollte auch Kinder und Jugendliche in die Proteste mit einbinden. Mit dieser Idee kamen aber auch Probleme: Am 1. Mai ’63 wurden über 1000 seiner Anhänger festgenommen und es kam zum ersten Mal zu Gewalt von polizeilicher Seite. Am 10. Mai wurde durch einen durch Kennedy geschickten Justizreferendar heimlich und parallel zu den Festnahmen eine Vereinbarung zwischen auf der einen Seite den Leitern der Demonstrationen und auf der anderen Seite der Rat der Stadtältesten und den mächtigen, weißen Geschäftsleuten eine Einigung erzielt, die besagt, dass auch von der offiziellen Seite die Gleichberechtigung gefördert wird. Am 11. Mai werden auf King und seinen Bruder zwei Bombenattentate verübt, wobei jedoch niemand verletzt wurde. Durch weitere Unruhen wurden 50 Menschen verletzt, woraufhin Kennedy 3.000 Soldaten in das Krisengebiet entsandte. Dadurch beruhigte sich die Lage. In diesem und im nächsten Jahr kommt es immer wieder zu Ermordungen schwarzer und auch weißer Bürgerrechtler. Die Schuld wird dem rassistischem Geheimbund Ku-Klux-Klan zugewiesen, dem auch die beiden schon genannten Bombenanschläge auf King und seinen Bruder angerechnet werden, was aber nie bewiesen werden kann. Im Ku-Klux-Klan haben sich außerdem illegal Polizisten aus den Südstaaten engagiert. 1963 wurde im Sommer in 196 Städten über 800 Mal demonstriert.
Im Juni des gleichen Jahres legt Kennedy dem Kongress ein Gesetz vor, das vorsieht, dass alle Menschen in den Vereinigten Staaten gleichberechtigt sind. Kennedy versucht, King und andere Führer der Organisationen umzustimmen, nämlich den March on Washington for Jobs and Freedom nicht stattfinden zu lassen, da die Demonstration zu einem denkbar schlechtem Zeitpunkt kommt. Doch King lässt sie durchführen. Am 28. August 1963 demonstrieren 250.000 Menschen, darunter 60.000 Weiße, um den Gesetztesvorschlag Kennedys zu unterstützen. Beim Marsch hält Martin Luther King jr. seine wohl berühmteste Rede „I have a dream“. Nach dieser Aktion bespitzelte das FBI King und andere Bürgerrechtler intensiv, vor allem aber der Chef des Federal Bureau of Investigation (FBI), John Edgar Hoover, war hinter King her. Das Kennedy am 22. November ermordet wurde, traf die Bewegung schwer. Doch sein Nachfolger, Lyndon B. Johnson, setzte das Gesetz zur Aufhebung der Rassentrennung durch. Nur die Governeure von Alabama und Mississipi wollten es nicht annehmen. 1964 erhält King den Friedensnobelpreis und die Auszeichnung des US-Nachrichtenmagazines Time „Mann des Jahres 1963“. Das Preisgeld, dass er für den Friedensnobelpreis erhielt, immerhin 54.000 $, spendete er komplett einem Fond seiner Organisation. Weil trotz des Gesetztes die soziale Ungerechtigkeit blieb, bildeten sich innnerhalb der Bewegung gewaltbereite Radikalgruppen, vor allem die „Black Muslims“ mit ihrem Anführer „Malcom X“ und die „Black Panther Party“. Diese Gruppierungen bildeten sich vor allem im Norden und in Kalifornien. Hier hatten die gewaltlosen Ideen Kings keinen festen Stand, weil die Anzahl der Schwarzen in den „Ghettos“ der Großstädte überlegen war und weil dort nahezu niemand der Schwarzen eine Perspektive hatte. 1965 kam es im Stadteil Watts von Los Angeles zu einem Schwarzenaufstand, bei dem vor allem Geschäfte von Weißen Schaden davontrugen. Es folgten weitere, aber nicht so harte Aufstände. Wegen dieser Unruhen versuchte King, die Aufstände in Friedliche umzuwandeln, zunächst in Chicago. Doch dort wollten lokale Bürgerrechtsbewegungen keine Einmischungen von King. Die Hauptprobleme dort waren die unverhältnismäßig hohen Mieten, die schlechten Verkehrsanbindungen und die schlechte Ausstattung der Schulen.
Kleine Demonstrationen und ein Mietboykott waren fehlgeschlagen. Deswegen marschierten am 10. Juli 1966 mehr als 45.000 Menschen vor das Rathaus zu Chicago. Sie stellten erstmals konkrete Forderungen: Doppeltes Budget für die Schulen, bessere Verkehrsanbindungen und neue Wohngebiete mit niedrigeren Mieten. Nach weiteren Demonstrationen einigte man sich auf ein 9-Punkte-Programm, das aber nichts brachte. Während einer der Demos wurde King von einem Ziegelstein am Kopf verletzt. 1966 beteiligte King sich an dem 350 km langen Marsch nach Jackson, der zu Ehren des ersten schwarzen Hochschulabsoventen James Meredith durchgeführt wird, der auf dem gleichen Weg angeschossen wurde. Am Marsch nahmen am Ende bis zu 15.000 Menschen teil. Während des Marsches herrschte hohe Gewaltbereitschaft. Der Marsch war eine Demonstration für den Civil Rights Act, der besagt, dass alle Menschen gleichberechtigt sind, auch was das Wahlrecht angeht. Während des Vietnamkrieges war King stets gegen den Krieg, und meinte, das Geld, was für den Krieg ausgegeben wird, wird benötigt, um große soziale Probleme zu beheben. Durch die Haltung, und durch den Vorschlag, einen People’s Poor March durchzuführen, fand er immer mehr Kritiker. Nun versuchte er, für ALLE benachteiligten Leute bessere Lebensbedingungen zu schaffen.
1968 wurde Martin Luther King jr. auf dem Balkon des Motels Lorraine in Memphis, Tennessee um 18.01 Uhr Ortszeit erschossen. In einem Raum gegenüber des Motels fand man die Tatwaffe, mit den Fingerabdrücken von dem mehrfach vorbestraften und offenem Rassisten James Earl Ray. Er gestand, doch nachdem das Urteil zu 99 Jahren Haftstrafe gefallen war, zog er das Geständnis zurück. Zwei unabhängige Untersuchungen ergaben jedoch, dass nicht zweifelsfrei bewiesen ist, dass Ray tatsächlich geschossen hat, noch dass die gefundene Waffe, eine Remington Gamemaster Modell 760 Kaliber 30-06, überhaupt die Tatwaffe ist. Nach der Tat verstummten auch nie die Gerüchte über eine Verschwörung von Mitglieder der US-Regierung, Mitgliedern der Mafia und vor allem Mitgliedern des FBI. 2000 wurde eine erneute, offizelle Untersuchung durchgeführt, die die Vorwürfe zurückwies, da sie auf Hörensagen und auf voreingenommenen Zeugen basieren würden. Man räumte aber auch ein, das nicht alle Ungereimtheiten des Falles restlos aufgeklärt sind. Nach dem Attentat auf King kam es in über 100 Städten zu Krawallen, bei denen 39 Menschen getötet, 2.000 verletzt und über 10.000 festgenommen wurden. Am 9. April 1968 wurde er unter der Anteilnahme von über 50.000 Menschen auf dem South View Cementery in Atalanta, einem Friedhof für Schwarze, beigesetzt. Auf dem Grabstein sind die letzten Worte seiner Rede I have a dream eingraviert: Free at last! Free at last! Thank god almighty! I’m free at last!