Merkantilismus
Der Merkantilismus das vorherrschende wirtschaftspolitische System im Zeitalter des Absolutismus.Der Begriff Merkantilismus stammt von Adam Smith. Er bezeichnete damit eine wirtschaftpolitische Ideenrichtung, die von Fürsten und leitenden Staatsbeamten vertreten wurde und vom 16. bis Endes des 18. Jahrhunderts wirksam war.
Unter Merkantilismus wird kein geschlossenes theoretisches System verstanden, sondern ein Bündel von wirtschaftspolitischen Maßnahmen. Dabei entwickelten die einzelnen europäischen Länder sehr unterschiedliche Spielarten des Merkantilismus, z.B. in Deutschland den Kameralismus.
Historische Hintergründe
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Ungeheure Ausweitung des Welthandels in dieser Zeit (Entdeckung Amerikas, Seeweg nach Indien): große Mengen Gold und Silber strömen nach Europa
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Kampf der europäischen Staaten untereinander um Kolonien; Staaten brauchen Geld für Streitkräfte
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Zeit der Herausbildung der ersten Nationalstaaten Frankreich und England.
Hauptlehren
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Geld steht im Mittelpunkt der Wirtschaftspolitik und nur der Staat ist mächtig, der über Gold und Geld verfügen kann.
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Ziel des staatlichen Handelns: aktive Handelsbilanz, die einerseits über die Hebung der Bodenschätze im eigenen Land, andererseits über die Einfuhr von Edelmetallen aus den Kolonien erreicht werden kann.
Hauptziele
- Bevorzugung inländischer Unternehmer
- Minimierung der Einfuhr von Fertigwaren
- Förderung der Einfuhr von Rohstoffen
- Minimierung der Ausfuhr von Rohstoffen
- Förderung der Ausfuhr von Fertigwaren
Baptiste Colbert
war ein französischer Staatsmann und der Begründer des Merkantilismus (Colbertismus).
Die wichtigste Quelle des nationalen Reichtums sah er in einer aktiven Außenhandelsbilanz.. Indem er Manufakturen förderte und gründete, versuchte er dem Land teure Importe zu ersparen. Er holte ausländische Fachkräfte ins Land, um auch die besten
Erzeugnisse anderer Staaten in Frankreich herstellen zu können.
Vertreter des Merkantilismus
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Thomas von Aquin (13 Jhdt.) hat die wirtschaftliche Autarkie des Staates vertreten
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Jean Bodin war für die Bedeutung des Geldes für die Wirtschaft eines Staates bekannt, da er 157 erklärte:„Pecunia nervus rei republicae“
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Ludwig XIV. verbesserte die Finanzkraft Frankreichs indem er zwei Ziele anstrebte: ein wirksameres Steuersystem und eine bessere Entwicklung der Wirtschaft
Physiokratismus
Der Physiokratismus (= Herrschaft der Natur) war eine Entwicklung in Frankreich die sich gegen den Merkantilismus richtete Gründer: der französische Naturrechtphilosoph Francois Quesnay(1694-1774).
Francois Quesnay
war ein französischer Arzt und Ökonom. Er gilt als Begründer der physiokratischen Schule der Ökonomie.
Quesnay Theorie
Nur Ackerbau produktiv: Aufhebung von Frondienst, Flurzwang, Getreidezöllen (Freihandel); Physiokratismus könnte man als landwirtschaftlichen Liberalismus bezeichnen.
Der Feudalismus wird erstmals aus wirtschaftlichen Motiven angezweifelt.
Der Feudalismus wird erstmals aus wirtschaftlichen Motiven angezweifelt.
Forderungen an die Wirtschaftspolitik
- Freihandel mit allen Staaten
- Aufhebung von zu hohen Zöllen und Steuern
- Abschaffung von staatlichen Monopolrechten und Handelsprivilegien
- Abschaffung der unbezahlten Zwangsarbeit der Bauern
- nur eine einzige Steuer und zwar auf die Bodenrente
- staatliche Garantie des Privateigentums
- Auflösung der Zünfte und Gilden und damit verbunden Zugang zur Arbeit nach Eignung
Nach dem Tode Quesnays verliert der Physiokratismus seine Bedeutung.