Inhaltsverzeichnis:

  1. Die Technische Universität München

  2. Chronik zur Geschichte der TUM

  3. Quellen


Die Technische Universität München:

Als Mittelpunkt der technisch-wissenschaftlichen Ausbildung hat die Technische Universität München, die noch heute die einzige Technische Universität Bayerns ist, ihren Beitrag zur industriellen Entwicklung Bayerns geleistet und den Wandel von einem traditionellen Agrarland zu einem der führenden Industriestaaten Europas gefördert. Sie ist eine international anerkannte Forschungsuniversität mit Tradition, die Spitzenergebnisse in Technik, Naturwissenschaften und Medizin bis heute noch erzielt. So ist z.B. die TUM-Chemie auf Platz 1 des bundesweiten Studienplatzrankings und die weltweit meistzitierte deutsche Chemiefakultät. Aber auch die junge medizinische Fakultät der Technischen Universität München hat sich in nur 36 Jahren einen ausgezeichneten Ruf erworben und ihre Mediziner belegen jedes Jahr einen der ersten Plätze im deutschlandweiten Vergleich. Alle Rankings der letzten Jahre der TUM-Mathematik weisen ebenso einen Spitzenplatz in Deutschland zu und sie wurde vom Stifterband als eine von fünf Reformfakultäten ausgezeichnet.  Eine Untersuchung des Magazins FOCUS vom April 2002 zählt die TU München-Informatik zu den Fakultäten mit der höchsten Reputation in Deutschland. Das ist nicht verwunderlich, denn die Forscher der TUM waren immer ganz vorn dabei, von der ersten „Programmgesteuerten Elektronischen Rechenanlage München“ (PERM) des Nachrichtentechnikers Hans Piloty und des Mathematikers Robert Sauer im Jahre 1952 bis heute.

Die Schwerpunkte der TUM liegen heutzutage in den neuen Hochtechnologien und  „Life Sciences“ (Lebenswissenschaften).

Die Förderung des wissenschaftlichen Austausches und der Weltoffenheit spielt für die Technische Universität München eine bedeutende Rolle. Institute und Lehrstühle pflegen intensive Kontakte zu Universitäten, renommierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen rund um den Globus.

Viele hervorragende Hochschullehrer, die sich mit ihren Leistungen in Forschung und Lehre einen Platz in der Technikgeschichte gesichert haben, waren an der TU München tätig, viele bedeutende Wissenschaftler und Ingenieure sind aus ihr hervorgegangen. Namen wie Karl Max von Bauernfeind, Rudolf Diesel, Claude Dornier, Ernst Otto Fischer (Nobelpreis Chemie 1973), August Föppl, Robert Huber (Nobelpreis Chemie 1988), Carl von Linde, Heinz Maier-Leibnitz, Rudolf Mößbauer (Nobelpreis Physik 1961), Wilhelm Messerschmitt, Wilhelm Nusselt, Hans Piloty, Friedrich von Thiersch, Franz von Soxhlet, Heinrich Wieland sind auf das Engste mit der TUM verbunden.

2. Chronik zur Geschichte der TUM:
Die Voraussetzungen für eine eigenständige, von den Universitäten getrennte akademische Ingenieurausbildung wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts geschaffen, als die Weiterentwicklung der Technik auf der Grundlage exakter Naturwissenschaften erfolgte. Diese Entwicklung, die durch die 1794 gegründete Ecole Polytechnique in Paris vorgezeichnet wurde, löste auch in Bayern die Forderung nach einer „Hochschule aller technischen Studien“ aus. Schon 1833 kam es zur Gründung einer Technischen Hochschule in München, die aber nicht als eigenständige Einrichtung fungierte, sondern der erst wenige Jahre zuvor von Ingolstadt über Landshut nach München verlegten Universität angegliedert war. Der Verdienst hierfür gebührt Männern wie Georg von Reichenbach, Josef von Fraunhofer oder Josef von Utzschneider.  Diese „Technische Hochschule“ wurde 1840 aufgehoben und durch einen Ingenieurkurs ersetzt, der geschichtlich betrachtet eine wichtige Keimzelle für die spätere Technische Hochschule geblieben ist, da an ihm der spätere erste Direktor der Technischen Hochschule, Karl Max von Bauernfeind als Professor gewirkt hat.

 

Im Jahre 1868 gründete König Ludwig II. in München die selbständige „Polytechnische Schule München“. Bereits im Gründungsjahr konnte die junge Hochschule den nach den Plänen von Gottfried von Neureuther errichteten Neubau an der Arcisstraße beziehen und mit 24 Professoren, 21 Dozenten und fast 450 Studenten den Studienbetrieb aufnehmen. Die heutige Technische Universität München (TUM) zählt damit zu den ältesten technischen Hochschulen.

Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Polytechnische Schule fünf Abteilungen: die Allgemeine Abteilung (Mathematik, Physik, Chemie und die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), die Ingenieurabteilung, die Hochbauabteilung, die Mechanisch-technische Abteilung, sowie die Chemisch-technische Abteilung.

Nach vier Jahren erhöhte sich durch die Aufnahme der Landwirtschaftlichen Abteilung die Zahl auf sechs.
Seit dem Studienjahr 1877/78 führte sie offiziell die Bezeichnung „Technische Hochschule München“.

Die Geschichte des landwirtschaftlichen und brauwissenschaftlichen Unterrichts ist eng verbunden mit der Geschichte der Landwirtschaftlichen Akademie in Weihenstephan, die aus der 1804 gegründeten Musterlandwirtschaftsschule hervorgegangen ist. Diese Akademie wurde am 2. Januar 1920 in „Hochschule für Landwirtschaft und Brauerei in Weihenstephan“ umbenannt. Nach einer lockeren Angliederung im Jahre 1928 an die Technische Hochschule München, wurde die Hochschule in Weihenstephan am 3. Juli 1930 als selbständige Einrichtung aufgelöst und der landwirtschaftliche Teil in die Landwirtschaftliche Abteilung der Technischen Hochschule München eingegliedert, während der brautechnische Teil als neue Abteilung der Technischen Hochschule München mit dem Sitz in Weihenstephan errichtet wurde. Seit Beendigung des 2. WeItkrieges hat die Landwirtschaftliche Fakultät neben der Fakultät für Brauwesen ihren Sitz in Weihenstephan.

 

Im September 1967 wurde die Fakultät für Medizin gegründet. Zur Medizin der TUM gehören heute das Universitätsklinikum Rechts der Isar, der Campus am Biederstein, das Deutsche Herzzentrum, die Kinderklinik Schwabing und die Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin und Sportorthopädie der Hochschulsportanlage. Fakultät und Klinikum haben sich einen Spitzenplatz in medizinischer Forschung, Lehre und Krankenversorgung erobert.

 

Im einhundertsten Jahre ihres Bestehens umfasste die Hochschule mit ihren 6 Fakultäten insgesamt 168 Lehrstühle und Institute, rund 8.400 Studenten sowie etwa 5.700 Hochschulangehörige, die in Lehre, Forschung, Betrieb und Verwaltung tätig waren.

Zum 1. August 1970 wurde die „Technische Hochschule München“ in „Technische Universität München“ (TUM) umbenannt.

Im Jahre 1974 wurde diese Universität durch das neue Bayerische Hochschulgesetz umgegliedert. Aus den 7 bisherigen Fakultäten wurden 11 gebildet:

  1. Mathematik und Informatik

  2. Physik

  3. Chemie, Biologie und Geowissenschaften

  4. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

  5. Bauingenieur- und Vermessungswesen

  6. Architektur

  7. Maschinenwesen

  8. Elektrotechnik und Informationstechnik

  9. Landwirtschaft und Gartenbau

  10. Brauwesen, Lebensmitteltechnologie und Milchwissenschaft

  11. Medizin.

Im 125. Jahr ihres Bestehens befindet sich die TUM in einer für ihre Entwicklung entscheidenden Situation. Als Folge einer durch Krieg und Nachkriegszeit bedingten Altersstruktur findet in den 90er Jahren ein weitgehender Generationswechsel bei den Professoren statt. Die Neubesetzung vieler Lehrstühle bietet die Chance, Lehre und Forschung an die veränderten Anforderungen anzupassen, vor allem aber auch Lehrinhalte zu überdenken und in der Forschung zukunftsorientierte Schwerpunkte zu setzen. Die TUM misst den Neuberufungen größte Bedeutung bei, weil die künftige Qualität von Lehre und Forschung und damit der Ruf der Hochschule entscheidend von der Qualifikation ihrer Hochschullehrer abhängt.

Im Wintersemester 1992/93 ging durch die Teilung der bisherigen Fakultät für Mathematik und Informatik in die zwei eigenständigen Fakultäten für Mathematik und für Informatik die zwölfte Fakultät hervor. Im Sommer 2002 sind die beiden Fakultäten, die aber weiterhin eng zusammenarbeiten, in das neue Gebäude auf dem TUM-Campus Garching umgezogen. Dieser Neubau ist durch seine großzügige Architektur, eine phantastisch gestaltete Bibliothek und modernster Rechnerausstattung, Europas modernster Gebäudekomplex geworden, in dem sich eine Lern- und Forschungsumgebung bietet, die sich ihresgleichen sucht und somit Studierende und Mitarbeiter motiviert.

 

Seit 1. Oktober 2000 sind in dem neuen „Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt“ die beiden Fakultäten für Landwirtschaft und Gartenbau und für Brauwesen, Lebensmitteltechnologie und Milchwissenschaft sowie die ehemals zur Ludwig-Maximilians-Universität gehörende forstwissenschaftliche Fakultät zusammengefasst. Diese neue Struktur bietet den Vorteil, dass sie die Zusammenarbeit der Forscher erleichtert und die flexiblere Anpassung in der Arbeitswelt ermöglicht. Wie gut die neue Matrixstruktur funktioniert, spricht sich herum und somit ist sie ein Vorbild für namhafte Universitäten im In- und Ausland geworden. In Weihenstephan bilden rund 100 Professoren 3.500 Studenten aus, die die Jahrhundert-Themen Ernährung, Landnutzung und Umwelt erforschen –dabei sind Wissenschaftler aus allen Bereichen der Lebenswissenschaften (Life Sciences) vertreten: Agrar-, Forst- und Umweltwissenschaftler, Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaftler, Biologen und Ingenieure. Die modernen Biowissenschaften sind dabei Leitwissenschaft.

 

Im Januar 2002 gründete die TU München die weltweit erste Auslands-Dependance einer deutschen Universität das „German Institute of Science and Technology“ (GIST) als selbständige Tochter der TUM mit Sitz in Singapur. Dort muss es sich im harten Wettbewerb mit bereits etablierten Tochteruniversitäten renommierter Hochschulen wie des Massachusetts Institute of Technology (MIT), des Georgia Institute of Technology und der John Hopkins University behaupten. Die Anschubfinanzierung kam vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und vom singapurischen Staat, doch künftig wird sich die Privatuniversität ausschließlich durch Studiengebühren tragen.

 

Mit der zum 1. Mai 2002 erfolgten Gründung der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften wurden alle wirtschaftswissenschaftlichen Lehr- und Forschungsgebiete der Technischen Universität München zu einer gemeinsamen Fakultät zusammengefasst. Diese umfasst auch geistes-, kultur- und sozialwissenschaftliche Bereiche. Mit der neuen Fakultät gewinnt die TU München in den Wirtschaftswissenschaften durch die Ausrichtung auf Technik, Management und Life Sciences ein unverwechselbares Profil. Im Zuge der Reorganisation konnten neue Professuren mit hervorragenden Wissenschaftlern besetzt werden.

 

In Deutschland sind längst nicht alle Potenziale in der Sportausbildung und Betreuung, der Sportgeräteentwicklung und Sportmedizin, der Vermarktung und im Sportmanagement erschlossen. Diesem Mangel will die Technische Universität München mit ihrer im Oktober 2002 gegründeten Fakultät für Sportwissenschaft begegnen. Diese neue Fakultät hat ideale Vorraussetzungen, denn sowohl von ihrer inneren Struktur als auch von ihrer geographischen Lage im Voralpenland ist die TUM für diese Aufgabe hervorragend geeignet und bietet somit ein deutschlandweit einzigartiges Angebot, das durch die große Zentrale Hochschulsportanlage (ZHS) im Olympiagelände nochmals attraktiver erscheint.

 

Mit der Inbetriebnahme der neuen Forschungsneutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) begann 2004 eine neue Ära der Neutronenforschung mit Anwendungen in Naturwissenschaft, Technik und Medizin. Der Forschungsreaktor München II ist der zeitgemäße Nachfolger des legendären „Atom-Ei“ (Inbetriebnahme 1957), das die Keimzelle des gesamten Forschungszentrums Garching war. Die Hochfluss-Neutronenquelle verschafft der TUM international eine wissenschaftlich-technische Spitzenstellung, denn sie ist eine attraktive Station, die nicht nur den Experimentatoren der TUM, sondern der ganzen Gemeinschaft deutscher Neutronenforscher und darüber hinaus internationalen Interessenten offen steht.

Zu Beginn des Studienjahres 2004/2005 umfasst die TU München 12 Fakultäten mit 260 Lehrstühlen, rund 20.000 Studierenden (davon etwa 19 Prozent ausländische Studierende) sowie ca. 9 500 Bedienstete.

3. Quellen:

  • Die Technische Universität München“

  • Herausgeber: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A.Herrmann

  • Präsident der Technischen Universität München

  • Redaktion: Dieter Heinrichsen / Tina Heun / Dr. Martin Pabst

  • Presse & Kommunikation

  • Internet: www.tum.de

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