Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Ziel
  3. Vorraussetzung
  4. Arten der Erörterung
  5. Aufbau einer Erörterung
  6. Strukturmodelle
  7. Vorgang beim Erörtern
  8. Stoffsammlung erstellen und gliedern
  9. Möglichkeiten der Gedankenführung
  10. Überleiten zwischen Argumenten
  11. Möglicher Formulierungen
  12. Häufige Fehler
  13. Hilfreiche Tipps
  14. Einteilung der Arbeitszeit
  15. Kriterien der Beurteilung
  16. Beispiele gelungener Erörterungen
  17. Beispielthemen für eine Erörterung

1. Definition

Erörtern bedeutet die Auseinandersetzung mit einer Sachfrage, einer These, einem Problem oder einer Meinung. Jeder Mensch ist tagtäglich gezwungen, sich mit bestimmten Fragen, Problemen oder Erfahrungen auseinander zu setzen, zwischen Alternativen eine Entscheidung zu treffen, Einigung in Streitfragen herzustellen, Situationen zu überdenken und zu beurteilen, sich über Sachverhalte klar zu werden, sie mit den eigenen Kenntnissen in Beziehung zu setzen und persönlich Stellung zu nehmen. Erörtern nennt man jenes Überlegen, Vergleichen und Abwägen, das einem Urteil, einer Entscheidung vorausgeht.

2. Ziel

Die Erörterung dient dazu:

  • Sachverhalte darzustellen und zu klären
  • Einstellungen zu finden
  • Meinungen zu vertreten
  • Urteile zu bilden und zu begründen
  • Entscheidungen zu treffen
  • Kritik zu üben

3. Vorraussetzungen

Die Grundvoraussetzungen jeder Erörterung sind gute Sachkenntnisse und eine fundierte Argumentation. Argumentieren heißt: seine Behauptungen oder Meinungen begründen und beweisen. Überzeugungskraft erhalten Argumente nur dadurch, dass sie von Begründungen gestützt werden. Eine vollständige Begründung (Argumentation) umfasst Argument, Beweis und Beispiel und führt vom Abstrakten (These) zum Konkreten (Beispiel).

4. Arten der Erörterung

Folgende Arten der Erörterung werden unterschieden:
Die sachbzogene Erörterung oder auch lineare Erörterung:
Dabei ist das Thema als Sachfrage formuliert (z.B. Wie stellen Sie sich den sinnvollen Einsatz des Internets beim Lernen vor?)
Diese Erörterungstyp gibt Antwort auf eine Ergänzungsfrage und verlangt in erster Linie Sachverhaltsdarstellungen.
Es muss etwa erklärt werden, wie das Lernen über Internet funktioniert oder was überhaupt der Begriff“Internet“ bedeutet.

Die dialektische oder problembezogene Erörterung:
Dabei ist das Thema als Wertfrage gestellt (z.B. Sind Printmedien Orientierungshilfen oder Instrumente der Massenmanipulation? )
Bei dieser Form der Erörterung wird eine Stellungnahme zu einem Problem erwartet –  Entscheidungsfrage – Pro und Kontra muss gegeneinander abgewogen werden. Stellungnahme und Positionierung werden am Schluss erwartet.

Die Problemerörterung anhand von Texten:
Sie hat einen Text zur Grundlage, in dem sich ein Verfasser zu einem Problem äußert und eine bestimmte Meinung vertritt, z.B. zu einem aktuellen Zeitungsartikel.
Die Grundvoraussetzungen jeder Erörterung sind gute Sachkenntnisse und eine fundierte Argumentation.
Argumentieren heißt: seine Behauptungen oder Meinungen begründen und beweisen. Überzeugungskraft erhalten Argumente nur dadurch, dass sie von Begründungen gestützt werden. Eine vollständige Begründung (Argumentation) umfasst Argument, Beweis/Beleg (Begründung) und Beispiel und führt vom Abstrakten (These) zum Konkreten (Beispiel).

5. Aufbau einer Erörterung

Jede Erörterung muss einen klaren, übersichtlichen und folgerichtigen Aufbau haben. Erörterungen sind zielgerichtet; sie sollen zu einem Urteil, zu einer Entscheidung führen. Der Weg zu diesem Ziel, also das methodische Vorgehen, ist durch logische Einzelschritte (Argumentationen) charakterisiert.
Die Texterörterung, die eigentlich eine Problemeröreterung anhand eines Textes ist, wird immer häufiger bei Klausuren und auch Aufnahmeprüfungen in diversen Fachhochschulen verlangt. Bei der Texterörterung findet die Auseinandersetzung mit aktuellen Problemen und literarischen Werken auf zwei Ebenen statt: mit dem Text selbst und mit Meinungen zum Text (Sekundärliteratur).

Einleitung – Einführung in das Thema

Die Einleitung hat bei der Problemerörterung großes Gewicht. Sie soll die Aufmerksamkeit des Lesers fesseln und ihn zum Weiterlesen animieren, ohne dabei die eigentlichen Argumente oder Gesichtspunkte des Hauptteils inhaltlich vorwegzunehmen. Die Einleitung sollte knapp sein (ca. 1/7 des Gesamtumfangs) und muss sich auf einen
Einleitungsgedanken beschränken.

Folgende Punkte sollten erwähnt werden:

  • Weckung des Leserinteresses (z. B. durch eine Provokation, eine Frage, einen aktuellen Einzelfall, ein allgemeines Problem)
  • Benennung des im Text behandelten Problems
  • Macht neugierig auf den Aufsatz und zeigt, warum das Thema interessant sein könnte:Warum ist das Thema interessant für den/die Leser/in?
  • Knappe Darlegung der vorgebrachten Hauptthesen/Forderungen (eingangs Hinweis auf die Textvorlage: Nennung von Titel, Verfasser, Zeitung…)

Beispiele:
Eigenes Erlebnis:
“Vorgestern hat ein Lehrer mein Handy beschlagnahmt, weil ich damit auf dem Pausenhof telefoniert habe.”

Aktuelle Begebenheit:
“Ich habe gestern auf der Website „Der Lehrerfreund“ gelesen, dass Schüler/innen pornografisches und Gewalt verherrlichendes Material mit ihren Videohandys tauschen. Einige Politiker haben nun gefordert, Videohandys für Schüler/innen unter 16 Jahren auf dem Schulgelände ganz zu verbieten.”

Ereignis, das uns alle betrifft:
“Jugendliche können sich nicht mehr konzentrieren und werden in der Schule immer schlechter. Viele Menschen glauben, das liegt an dem stetig zunehmenden Medienkonsum, zu dem in zunehmendem Maße die Benutzung von Videohandys zählt. Wäre es also sinnvoll, Jugendliche möglichst von solchen Unterhaltungsgeräten fernzuhalten?”

Strikt verboten ist:

  • Argumente des Hauptteils vorwegnehmen
  • Der erste Satz der Einleitung darf sich nicht auf die Überschrift beziehen (z. B. Dieses Problem ist in den vergangenen Jahren sehr aktuell geworden.)

Hauptteil – Das Herzstück der Erörterung

Im Hauptteil werden folgende Punkte behandelt

  • Wiedergabe und Erläuterung des Argumentationsgangs des Verfassers
  • Kernaussage des Textes
  • Position des Verfassers, Intention des Textes und ggf. der ideologische Standpunkt des Verfassers
  • Kritische Auseinandersetzung mit dieser Argumentation
  • Argumente (Fastfood ist ungesund)
  • Belege (Fastfood macht dick)
  • Beispiele (mein Freund isst oft Fastfood und ist sehr dick)

Schluss – Das runde Ende der Erörterung

Aufgabe des Schlusses ist es, das Resultat darzustellen, das sich aus der vorausgehenden Argumentation ergibt.

  • ein Urteil abgeben, wie es sich aus der Gewichtung der einzelnen Argumentationen ergibt;
  • eigene argumentative Stellungnahme zum Thema / Problem geben
  • eine abschließende Forderung erheben bzw. eine sinnvolle Lösung anbieten, wie sie sich aus den vorausgehenden Erörterungen ergibt. Dabei sollten auch mögliche Folgen und Konsequenzen dieses Lösungsvorschlags dargestellt werden.
  • Fortführung eines Gedankens aus dem zu erörtenden Text
  • ein kreativen Ausblick in die Zukunft.

Auf alle Fälle sollte es sich um einen „findigen“ und abgerundeten Schluss handeln, der den Leser abschließend erneut für das Geschriebene einnimmt!

Strikt verboten ist:

  • neue Argumente einzubringen
  • eine überraschende Entscheidung, die in keinem Zusammenhang mit der Argumentation steht, vorzutragen
  • die Argumentation zu ausführlich wiederholen

6. Strukturmodelle

Bei der Anordnung der einzelnen Argumente einer Erörterung gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Modell I – Steigernder Aufbau

Reihe die Argumente für deine Position aneinander, sodass sich eine Steigerung ergibt, d.h., das stichhaltigste Argument steht am Ende deiner Argumentationskette, bevor du ein Fazit ziehst.

Modell II – Sanduhr-Prinzip

Bei diesem Modell werden zwei sich widersprechende Positionen systematisch aufgearbeitet und einander gegenübergestellt: Zuerst führst du Argumente, Beispiele etc. auf, die deiner eigenen Position widersprechen. Es folgen Argumente etc., die die Gegenposition entkräften und die eigene Position bestärken. Auch herbei sollte das in deinem Sinne stärkste Argument am Schluss der Argumentation stehen. Gegenüber Modell III ist es übersichtlicher, kann jedoch weniger lebendig wirken.

Modell III – Pingpong-Prinzip
Bei diesem Modell führst du die Argumente, Beispiele etc. gegen und für deine Position in laufendem Wechsel auf, wobei die Gegenpositionen sofort entkräftet werden. Auch hier steht das für dich stichhaltigste Argument, das die eigene Position stützt, am Schluss. Dieses Verfahren kommt der Alltagskommunikation mit ihrer Abfolge von Rede und Gegenrede nahe und wirkt daher in der Regel besonders lebendig. Es ist jedoch oft schwierig, passende gedankliche Übergänge zu finden.

7. Vorgang beim Erörtern

Die Erörterung einer Textvorlage verlangt:

1. das Verstehen des Inhalts des Textes, also

  • das Thema, das Problem
  • den Hauptgedanken, die Kernthese
  • die Argumentation
  • die verwendeten Begriffe und die Beziehungen zwischen den Aussagen

2. das Erkennen des Verwendungszusammenhangs des Textes, also

  • die Position und Absicht des Verfassers
  • der Entstehungszusammenhang des Textes

3. die kritische Prüfung der Textvorlage, also

  • die Überzeugungskraft der Argumente
  • die Vollständigkeit der Argumentationen
  • die Stichhaltigkeit der Verfasserposition

4. das eigene Urteil zur Textvorlage, also

  • die eigene Stellungnahme zum Problem
  • die Beurteilung und Wertung der Textvorlage

Der wichtigste Teil einer solchen Erörterung ist die kritische Prüfung des Textes, bei der eine sachliche Auseinandersetzung mit Inhalt, Argumentation, Position und Absicht der Textvorlage bzw. des Verfassers verlangt ist. Diese Auseinandersetzung wird geführt auf der Grundlage der eigenen Auffassung und Wertung (z.B. eines Zeitungsartikels). Das Ergebnis dieser Auseinandersetzung ist dann eine Beurteilung der Textvorlage bzw. der Verfasserposition. Dabei sind grundsätzlich drei Richtungen möglich:

  • Zustimmung
  • Ablehnung
  • Differenzierung

Entweder stimmt man dem Verfasser zu, oder man lehnt seine Auffassung ab, oder man stimmt nur teilweise zu.
Die Methodik dieser textbezogenen Erörterung ergibt sich fast zwangsläufig: Zuerst muss die Textvorlage erfasst werden (Texterfassung), damit eine Auseinandersetzung mit ihr (Erörterung) möglich wird, diese wiederum bildet die Voraussetzung für die Beurteilung (Urteil). Dieser dreischrittige Haupteil der Erörterung ist bei Klausuren wie bei Schulaufsätzen (wegen des Adressatenbezugs) üblich – eingerahmt von einer Einleitung und einem Schluss. Demnach kann die Methodik der Problemerörterung anhand eines Textes etwa so aussehen:

8. Stoffsmmlung erstellen und gliedern

Wenn du dich für ein Thema entschieden hast, musst du mögliche Gesichtspunkte, Beispiele, Zitate und Belegstellen sammeln.

  1. Schreibe auf, was dir zum Thema einfällt
  2. Wenn du alle Gesichtspunkte, die dir auf Anhieb einfallen, aufgeschrieben hast, versuche, durch W-Fragenweitere Gesichtspunkte zu finden
  3. Schreibe deine Gedanken übersichtlich in Stichpunkten untereinander

Nach der Stoffsammlung musst du die Stichpunkte ordnen, um danach eine Grobgliederung zu erstellen. Inhaltlich zusammengehörende Stichpunkte kannst du dir mit dem selben Symbol versehen oder mit der selben Farbe kennzeichnen. Für die zusammengehörenden Gesichtspunkte suchst du dir einen Sammelbegriff oder eine knappe Überschrift.

9. Möglichkeiten der Gedankenführung

  1. Die argumentative Gedankenbewegung
    • Behauptungen aufstellen
    • Gründe anführen
    • Bedingungen aufzeigen
    • Beweise erbringen
    • Einwände widerlegen
    • Absichten offenlegen
  2. Die rhetorisch-auflockernde Gedankenbewegung
    • Fragen stellen (Fragezeichen!)
    • Bestimmte Stellen mit Nachdruck hervorheben (Ausrufezeichen!)
    • Zum Nachdenken auffordern
  3. Die veranschaulichende Gedankenbewegung
    • Konkretisierung durch Belege und Beispiele
    • Arbeiten mit Kontrasten
    • Vergleiche

10. Überleiten zwischen einzelnen Argumenten

In Überleitungen stellt man Verbindungen zwischen den einzelnen Argumentationsteilen her.
Gewöhnlich leitet man mit dem ersten Satz des folgenden Abschnitts zu einem neuen Gesichtspunkt über. Der Aufsatz liest sich flüssiger und die Gedankenführung wirktüberzeugender, wenn man diesen neuen Gesichtspunkt durch passende Überleitungen, so z. B. durch entsprechende Konjunktionen an den vorhergehenden anknüpft.

Es gibt verschiedene Methoden der Überleitunge:

  • Reihung (Beide Argumentationsteile sind gleichwertig)
    • zunächst einmal …, an erster Stelle wäre zu nennen …, vor allem sollte man …
    • dann aber auch …, ferner …, ein weiteres …, und auch …, nicht minder zu beachten …, nicht weniger wichtig ist …
    • weiterhin .., noch ein ähnlicher Punkt ist anzuführen …, ein weiterer Gesichtspunkt gehört hierher: …
    • ebenfalls …, ebenso …, außerdem noch …, hinzu kommt …
    • eng damit verknüpft ist …, dabei muss auch bedacht werden …
    • ähnlich steht es um …, nicht anders ist es mit ….
    • nicht zuletzt …, nicht zu vergessen …, auch daran sei erinnert, dass …
    • schließlich sei daran erinnert, dass …, zum Schluss sei noch genannt …, als letztes Argument sei angeführt, dass …
  • Gegensatz (Beide Argumentationsteile widersprechen sich)
    • nicht nur …, man muss auch …
    • einerseits …, andererseits …
    • dem gegenüber aber ist auch zu bedenken …
    • aber auch …, dem steht allerdings entgegen …
    • es darf jedoch auch nicht übersehen werden …
    • trotz all dieser Gründe darf nicht übersehen werden …
    • wie aber verhält es sich dagegen mit …
    • zwar … aber …
  • Steigerung (Ein Argumentationsteil ist höher bewertet)
    • Schon der einfache …, beginnen wir mit dem, was auf der Hand liegt …
    • Schwieriger wird es schon mit …, gewichtiger ist da schon …
    • Eine erneute Steigerung der Schwierigkeiten ergibt sich …, wie ist es gar mit …, noch bedeutsamer aber ist ..,
    • Besonders wichtig aber erscheint mir …, von außerordentlicher Wichtigkeit ist aber …, schließlich gar …, am deutlichsten …

Eine anspruchsvollere und elegantere Möglichkeit der Überleitung besteht darin, einegedankliche Brücke zu schlagen. Hierbei wird ein bestimmter Gedanke bzw. ein bestimmtes Stichwort wieder aufgegriffen und in einen anderen/neuen Zusammenhanggebracht.
Bemühe dich um gut ausgearbeitete Überleitungen. Die Wirkung deines Aufsatzeshängt ganz entscheidend davon ab. Einzelne Gedankensplitter werden rasch vergessen, Gedankenblöcke hingegen bleiben viel eher im Gedächtnis haften.

11. Mögliche Formulierungen und Satzphrasen

Hauptteil

Pro-Argumente

  • Dafür spricht, dass…
  • Außerdem kommt hinzu, dass…
  • Das Hauptargument dafür ist…
  • Hinzu kommt, dass…

Contra-Argumente

  • Gegen…spricht…
  • Ein weiteres Argument dagegen ist…
  • Dagegen spricht, dass…

neutral

  • vor allem
  • hauptsächlich
  • insbesondere
  • besonders / meistens
  • ich möchte betonen/hervorheben, dass
  • Besonders wichtig aber erscheind
  • Man darf auch nicht übersehen, dass
  • entscheidend ist jedoch
  • Außerdem spielt noch…eine wichtige Rolle
  • Allerdings muss man auch sehen, dass
  • Weitaus wichtiger ist aber noch
  • Wie bereits erwähnt
  • zusätzlich
  • ergänzend

Schluss

  • Ich bin der Meinung, dass…
  • Meiner Meinung nach …
  • Mich überzeugen am stärksten die Gründe…
  • Ich vertrete den Standpunkt, dass…
  • Meiner Einschätzung nach…

12. Häufige Fehler

  1. Es wird nicht klar, ob man sich auf den Text bezieht oder eine eigene Überlegung äußert
  2. Man äußert unvermittelt eigene Gedanken ohne sich damit auf die Vorlage zu beziehen
  3. Im Schluss werden neue Argumente gebracht
  4. Argumente werden nicht belegt (Es werden nur Behauptungen aufgestellt, aber keine Beweise geliefert)
  5. Es ist keine klare Gliederung zu erkennen
  6. In der Einleitung darf man nicht schon zu einem Ergebnis kommen! Selbst wennman schon eine Meinung zum Thema hat: Das Ergebnis gehört in den Schluss!Vielleicht ändert sich während des Schreibens die Meinung noch?
  7. Die Beweisführung ist nicht überzeugend oder unlogisch
  8. Überleitungen fehlen oder sind schematisch bzw. stereotyp
  9. Die sprachliche Darstellung trifft nicht den argumentativen Sachstil
  10. Wesentliche Gesichtspunkte sind nicht erfasst
  11. Die vorgelegte Frage wird rein subjektiv behandel

13. HilfreicheTipps

  1. Achte auf eine klare Trennung von Einleitung, Hauptteil und Schluss!
  2. Zwischen den einzelnen Argumenten ist es wichtig, dass du abwechslungsreich überleitest und nicht immer mit „ein weiterer Grund, ein weiterer Vorteil“ oder ähnliches verwendest.
  3. Der Lehrer wird höchstwahrscheinlich ein Aktuelles Thema nehmen, zu dem du dann auch etwas zu schreiben weißt. Auch wenn dir nicht gleich auf anhieb genügend Argumente einfallen, lass dich dadurch nicht entmutigen. Notfalls kannst du ein einzelnes Argument nochmals zerlegen.
  4. Nimm dir – bevor du mit dem eigentlichen Schreiben beginnst – genug Zeit und verfasse eine ausführliche Stoffsammlung mit Gliederung. Dadurch erleichterst du dir nachher das Schreiben enorm, weil du dir keine Argumente oder Beispiele überlegen musst. Außerdem hilft es dabei, dass deine Erörterung eine klare Struktur bekommt.
  5. Um ein Gefühl für das Schreiben von Erörterungen zu bekommen, kann es auch hilfreich sein, wenn du dir einfach mal ein paar gelungene Erörterungen durchliest (siehe Beispiele für gelungene Erörterungen)
  6. Bitte jemanden anderen (Bruder, Eltern, Freund) deine Erörterung durchzulesen und dir gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge in Form von konstruktiver Kritik zu geben.
  7. Wenn du eine Erörterung fertig geschrieben hast, leg sie erstmal beiseite und widme dich erst nach einiger Zeit (Stunden, Tage) wieder dem Text. Du wirst sehen, dass die nun einiges auffällt, was du vorhin nicht bemerkt hast.
  8. Sei immer kritisch zu dir selbst und reflektiere objektiv was du geschrieben hast.

14. Einteilung der Arbeitszeit

Der Arbeitsaufwand in Bezug auf die einzelnen Arbeitsschritte sollte in etwa wie folgt aussehen:

  • 05% – Themenwahl
  • 20% – Stoffsammlung
  • 10% – Gliederung
  • 65% – Ausführung der Erörterung

15. Kriterien der Beurteilung

Bei der Beurteilung einer Erörterung spielen folgende Kriterien eine entscheidene Rolle:

Inhalt

  • Sachlich & logisch?
  • Sind beide möglichen Sichtweisen ausreichend vertreten?

Aufbau

  • Insgesamt schlüssig?
  • Sind Einleitung, Hauptteil, Schluss deutlich als solche erkennbar?

Einleitung

  • Führt sie zum Thema?
  • Motiviert sie zum Lesen?

Hauptteil

  • Steigernd aufgebaut?
  • Argumentationsgänge durch Absätze getrennt?
  • Vollständige Argumente und Argumentationsgänge?
  • Saubere Verknüpfung der einzelnen Argumente?
  • Kommen viele/die wichtigsten Argumente zum Einsatz?
  • Überzeugungskraft der Argumente
  • Anschaulichkeit der Beispiele

Schluss

  • Zusammenfassung der *wichtigsten* Argumente?
  • Ist die persönliche Stellungnahme überzeugend?
  • Kommt Aufsatz zu einem Ergebnis?

Sprache

  • Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung
  • Wortwahl (Wiederholungen, Auslassungen, treffende Verben)
  • Ausdruck
  • Satzbau
  • Formulierung der Überleitungen

16. Beispiele gelungener Erörterungen

In unserem Archiv findest du über 300 fertige Erörterungen zu allen möglichen Themen.
Zum Beispiel:

17. Beispielthemen für eine Erörterung

Hier findest du eine Auflistung von 50 verschiedenen Themen, die sich gut für eine Erörterung eignen.

Zum Beipsiel:

  1. Alt werden will jeder, älter werden niemand.
    Woher kommt diese Einstellung und welche Folgen hat sie?
  2. Gewaltdarstellungen gehören heute zum alltäglichen Programmangebot der Fernsehsender.
    Nennen und erläutern Sie Beispiele für Sendungen, in denen Gewalt eine Rolle spielt.
    Legen Sie dar, welche Auswirkungen diese Gewaltdarstellungen auf den Einzelnen und die Gesellschaft haben können.
  3. Superkurzer Minirock, bauchfreies T-Shirt, Ausschnitt knapp über den Bauchnabel: Der Schulleiterin einer Schule bei Hannover wurde es zuviel. Knapp bekleidete Mädchen wurden nach Hause geschickt, in einem Brief werden die Eltern um „angemessene Kleidung“ für ihre Töchter gebeten.
    Nehmen Sie dazu Stellung.

Mit dieser Anleitung solltest Du nun in der Lage sein, eine gute Erörterung zu verfassen! Hilfreich ist auch, wenn du dir ein paar gute von Schülern verfasste Erörterungen durchliest, um ein Gefühl für die Textform zu bekommen.

Viel Erfolg!

Weitere Anleitungen:

Weitere Informationen:

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